Trail-Knigge: So verhältst du dich mit e-Bike im Wald

Natur und e-Bike im Einklang miteinander

Zuletzt aktualisiert am 11. September 2024

Vor allem zur Sommer- und Urlaubszeit wird im Wald gewandert, gejoggt und geradelt was das Zeug hält. Auch e-Biker:innen möchten die schöne Natur erkunden und den ein oder anderen Trail für sportliche Abfahrten nutzen. Gerade wer den Urlaub mit e-Bike antritt, möchte von der umliegenden Natur möglichst viel mitbekommen.

Erst kürzlich teilte der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) mit, dass 2023 erstmals mehr e-Bikes als klassische Fahrräder verkauft wurden. Zuletzt konnten vor allem e-Mountainbikes einen sprunghaften Zuwachs bei den Verkaufszahlen hinlegen: Bei 38 Prozent der 2022 verkauften e-Bikes handelte es sich um ein e-MTB, womit alleine in entsprechendem Jahr etwa 836.000 Modelle über die Ladentheke gingen.

Die Konsequenz? Je mehr Leute das sportliche e-Mountainbiken für sich entdecken, desto voller wird es auch in den Wäldern. Damit e-Bikes mit allen Waldbesuchern und Waldbewohnern harmonisch koexistieren können, gibt es einige Gepflogenheiten, die beachtet werden sollten: eine Art Trail-Knigge.

5 Tipps zum e-Biken im Wald – So befolgst du den Trail-Knigge

Ob knifflige Wurzelpassagen, schlammige Wege oder steile Abfahrten mit herausfordernden Hindernissen: Die Natur gibt doch die besten Abenteuer vor. Aufgrund der vielen verschiedenen Biketypen trauen sich immer mehr Fahrer:innen auf die Trails. Auch viele Alltagsfahrer:innen, Pendler:innen oder MTB-Neulinge wagen sich auf spannende Touren – volle Fahrt voraus!

So gerne man die tollsten Routen ganz für sich allein hätte – auch andere Personen haben die Vorzüge eines Waldausflugs für sich entdeckt und genießen nicht selten die Ruhe. Wir verraten dir, worauf du bei deiner nächsten Tour achten solltest, um den waldigen Frieden und deine Mitmenschen nicht zu stören.

Tipp 1: Vorsicht auf nicht ausgewiesenen Strecken

Leider ist die Beschilderung von e-Mountainbike geeigneten Strecken meist noch eher spärlich vorhanden. Brutstätten und Schutzgebiete können dadurch schlichtweg übersehen werden und du als Biker:in schreckst unwissentlich Tiere auf. Bis in deiner Region ein gut gekennzeichnetes Streckennetz ausgebaut ist, empfehlen wir, Wege möglichst genau zu inspizieren und nicht querfeldein zu fahren.

Du hast direkt eine Strecke im Kopf, die dringend gekennzeichnet werden sollte? Um die Beschilderungen voranzutreiben, gibt es bereits einige (Online-)Petitionen. Vielleicht ist deine Lieblingsroute ja auch dabei.

Rotes Schild mit der Aufschrift "sport-welt"

Tipp 2: Nimm Rücksicht auf andere Waldnutzer

Rücksichtnahme ist das A und O – das zählt für das e-Biken in der schönen Natur gleichermaßen wie im Straßenverkehr. Nicht nur Tiere und Pflanzen feuern uns auf den Trails lieber aus sicherer Entfernung an. Auch Wanderer haben häufig großen Respekt vor höheren Geschwindigkeiten. Durch fehlende Kennzeichnungen können sich hinter der schlecht einsehbaren Kurve auch gerne einmal Menschen verbergen, die man vorher nicht sehen konnte.

Obwohl moderne e-Mountainbikes selbstverständlich mit leistungsstarken und reaktionsfreudigen Bremsen ausgestattet sind, sollten derartige Gefahrensituationen besser vorausschauend vermieden werden. Darum raten wir bei nicht einsehbaren Streckenabschnitten dazu, die Geschwindigkeit zu drosseln und sich durch Klingeln mit Trailbells oder anderen Lauten bemerkbar zu machen.

Sharing is caring! Konkurrierst du auf engen Wegen mit Wanderern oder Fußgängern, gilt es, die “schwächere” Person passieren zu lassen. Besonders stark frequentierte Strecken solltest du zum Wohle aller eher meiden.

Trailbell an einem e-Bike

Generell solltest du darauf achten, dich und dein Können nicht zu überschätzen und immer nur so schnell zu fahren, wie du dein Bike unter Kontrolle hast. Du bist erst seit kurzer Zeit auf dem e-MTB unterwegs und deine Fahrtechnik ist vielleicht noch nicht ganz ausgereift? Dann sieh besser von Wheelies, Inverts und anderen Tricks ab und verfalle in keinen Geschwindigkeitsrausch.

Tipp 3: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Eine gute Vorbereitung gehört zu jedem ereignisreichen e-Bike Ausflug dazu. Wohin fahre ich? Wie sind die dortigen Gegebenheiten? Wie wird das Wetter? Wer wird mich begleiten? Je weniger Stress du unterwegs hast, desto zackiger kannst du deine Tour bewerkstelligen und fällst niemandem zur Last. “Im Flow bleiben” lautet hier die Devise, denn hast du dich gut auf deine Tour vorbereitet, kannst du deinen Fokus vollkommen auf dich, dein Bike und die Umgebung richten. 

Bei der Organisation deiner nächsten Tour solltest du darauf achten, deinen e-Mountainbike Akku ausreichend zu laden und einen passenden Helm zu tragen. Auf diese Weise vermeidest du unnötiges Liegenbleiben inmitten des Waldes oder gefährliche Kopfverletzungen. Sollte es dennoch zu kleineren Pannen unterwegs kommen, bist du für Reparaturen deines e-Mountainbikes mit einem passenden Repair-Kit bestens gerüstet. Je nach Biketyp, Platz und Länge deiner Tour kannst du deine Packliste beispielsweise um folgende Tools ergänzen: 

  • Inbusschlüssel
  • Reifen-Plugs/Dichtmilch
  • MTB-Schlauch
  • CO2 Kartusche
  • Multi-Tool
  • Kleine Taschenlampe
  • Trinkblase

Tipp 4: Ordnungsgemäße Müllentsorgung

So banal der nächste Tipp auch klingen mag: Noch immer werfen viel zu viele Menschen ihren Müll achtlos in die Natur, statt ihn im Mülleimer zu entsorgen. Das gilt nicht nur für Plastik und Restmüll. Auch Bioabfälle sollten besser nicht in der Natur landen, denn zum einen können natürliche Abfälle Pflanzen zerquetschen oder ihnen Licht rauben und zum anderen werden Wälder durch die Ablagerungen überdüngt.

Zudem ist die beliebige Entsorgung von Müll illegal und kann mit hohen Geldstrafen geahndet werden. Und mal ehrlich: Von dem Geld kann man sich doch lieber ein schönes e-Bike kaufen, oder? Solltest du also bei deiner nächsten Tour durch den Wald jemanden dabei erwischen, wie er seinen Müll achtlos wegwirft, kannst du ihn freundlich daran erinnern.

e-Bike steht an eine Mülltonne angelehnt in den Bergen

Tipp 5: Tausche dich mit anderen e-Bike Fans aus

Zusammen ist man weniger allein. Das trifft natürlich auch aufs e-Bike Fahren zu. Im Zusammenschluss mit anderen e-MTB Liebhabern können wir viel erreichen und die vorherrschenden Vorurteile abflauen lassen. Kampagnen wie #LoveTrailsRespectRules setzten sich in der Vergangenheit beispielsweise schon für einen respektvollen Umgang auf den Trails ein und sichern damit die Zukunft des Mountainbike-Sports. 

Solltest du unterwegs jemandem begegnen, der Hilfe braucht, dann biete gerne deine Unterstützung an – egal, ob e-MTB, MTB, Wanderer oder Jogger. Oberste Regel im Trail-Knigge ist also, sich untereinander auszutauschen, Respekt zu zeigen, Tipps für ein friedliches Miteinander weiterzugeben und unsere Mitmenschen wie die Natur wertzuschätzen. 

Do’s and dont’s beim Trail-Knigge

Du möchtest deine freie Zeit nutzen, um mit deinem e-Bike oder e-MTB die Gegend zu erkunden und freust dich auf das ein oder andere Abenteuer auf den Trails? Indem wir einige einfache Regeln beachten und rücksichtsvoll miteinander und mit der Natur umgehen, tragen wir dazu bei, dass alle das Erlebnis “Wald” gleichermaßen genießen können. Bleibe auf den Wegen, respektiere andere und die Umwelt, und hinterlasse nichts außer dass du bildlich gesprochen eine Menge Staub aufwirbelst. So wird jeder Ausflug ins Grüne zu einem nachhaltigen Vergnügen.

  • Nur auf ausgewiesenen e-Mountainbike Trails fahren
  • Auf andere Waldbesucher und Waldbewohner Rücksicht nehmen
  • Die Natur respektieren
  • In passendes Zubehör investieren und e-Bike regelmäßig warten
  • Trailbells mit sich führen
  • Müll unsachgemäß herumliegen lassen
  • Die eigenen Fähigkeiten überschätzen
  • Querfeldein fahren und ausgewiesene Wege verlassen
  • In einen Geschwindigkeitsrausch geraten

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