Drei Speed-Pedelecs der Premiumklasse im Vergleichstest

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Riese & Müller Supercharger2 GT Vario HS vs. Riese & Müller Delight GT Rohloff HS vs. Stromer ST3

S-Pedelecs mit ganz verschiedenen Konzepten

Die drei S-Pedelecs in diesem Vergleichstest bewegen sich in der stolzen Preisregion zwischen 6.800 € und 7.650 €. Was bekommt man dafür alles geboten? Sind sie ihr Geld wert? Wo liegen die Unterschiede? Für wen ist welches Modell und vor allem welches Konzept das Beste? Wo liegen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Schaltungen und Antriebe? Der Testbericht soll Antworten geben auf diese Fragen.

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Zunächst einige wichtige Infos vorab

Einsatzgebiete und Vorschriften bei S-Pedelecs

Mit einer Unterstützung bis 45 km/h sind S-Pedelecs prädestiniert für den Berufspendler – oder „daily commuter“ auf neudeutsch. S-Pedelecs sind ideal, wenn man möglichst zügig und entspannt von A nach B will, aber auch Freizeittouren mit extra großem Radius lassen sich, je nach Ausstattung, hervorragend damit absolvieren.

Von Seiten des Gesetzgebers, gilt ein S-Pedelec nicht mehr als Fahrrad, sondern als Kleinkraftrad. Dies hat zur Folge, dass u.a. ein amtliches Kennzeichen, inklusive Haftpflichtversicherung, sowie ein Führerschein der Klasse AM benötigt wird. Auch ist das Tragen eines Helmes vorgeschrieben. In Deutschland ist bedingt durch die Einstufung als Kleinkraftrad das Fahren auf Radwegen damit nicht gestattet und auch das Fahren auf Forstwegen ist damit in der Regel untersagt.

S-Pedelecs sind konfigurierbar

Bevor wir zum Vergleichstest kommen, möchten wir darauf hinweisen, dass Riese & Müller, aber auch Stromer, weitreichende Optionen bieten, um sich sein Wunsch-Modell beim Kauf individuell zu konfigurieren. Je nach Modell stehen verschiedene Antriebssysteme und Schaltungen genauso zur Auswahl, wie unterschiedliche Akkukapazitäten, Federelemente, Reifen, oder Gepäckträgersysteme. Der Kunde hat so die Möglichkeit, das perfekt zum eigenen Anforderungsprofil passende Rad zu konfigurieren. Abhängig von der Ausstattung variieren die Preise.

Test-Schwerpunkt Antrieb, Schaltung und Fahrverhalten

Die getesteten S-Pedelecs sind allesamt nicht nur komplexe Highend-Fahrmaschinen sondern auch IT-mäßig zu 100% am Puls der Zeit. Mittels Chip und App mutieren sie zu rollenden Computern mit zahllosen Möglichkeiten. Diese alle aufzuzählen und zu vergleichen würde den Rahmen dieses Tests sprengen. Daher wollen wir uns hier überwiegend auf das Fahrverhalten und die unterschiedlichen Antriebskonzepte & Schaltungen konzentrieren. Sie sind das Herzstück eines jeden Rades, prägen maßgeblich dessen Charakter und entscheiden letztlich auch über den prädestinierten Einsatzzweck.

Die drei S-Pedelecs in der Einzelbewertung

1. Das Riese & Müller Supercharger2 GT Vario HS

Konzept & Ausstattung

Hinter diesem etwas sperrigen Namen (HS steht bei R & M immer für High Speed = SPedelec) verbirgt sich ein Riese & Müller Bike mit zwei im Ober- und Unterrohr integrierten 626 Wh Akkus, in der Summe also mit einer Gesamtkapazität von unglaublichen 1250 Wh. „Vario“ im Namen bedeutet bei R & M das Rad hat eine stufenlose Enviolo 380 Schaltung mit Riemenantrieb verbaut.

„Liegt das Ziel auch noch so fern, das Supercharger2 bringt Sie hin“ verspricht R & M. Ja, das glaubt man ungeprüft. Und selbst wenn man gerade keine Tour ans Ende der Welt plant, ist es doch ungemein beruhigend zu wissen, das man sich mit diesem S-Pedelec niemals Sorgen machen muss um die Reichweite.

Das Supercharger2 GT ist ein typisches Riese & Müller Rad. Es wirkt als wäre es gebaut für die Ewigkeit. Alles ist sehr hochwertig und durch und durch solide gebaut. Ein Gran Turismo (GT) – Pedelec, gemacht, um lange Strecken schnell und bequem absolvieren zu können.

Die Ausstattung ist wie man es für ein Rad dieser Preisklasse fast erwarten darf durchweg sehr hochwertig:

 

Zur Wahl stehen auch verschiedene Akkus, Gepäckträgersysteme vorne und hinten, Gepäcktaschen, eine GX Ausstattung (ideal für den Einsatz abseits von asphaltierten Straßen), 3 verschiedene Displays, etc., etc. Da bleiben kaum Wünsche offen!

Fahreindrücke

Bei unserer ersten Testfahrt auf dem Supercharger2, in der Farbe Silver Matt, fühlt man sich schnell zuhause. Das S-Pedelec ist schwer, aber nicht schwerfällig und lässt sich gut durch den Stadtverkehr manövrieren. Mööööp! Spätestens beim Sound der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen elektrischen Hupe wird klar, dass man gerade auf einem „Leichtkraftrad“ und nicht mehr nur auf einem einfachen e-Bike sitze. Effektiv für den Einsatz im Großstadtdschungel, aber um Fußgängern und Radfahrern nur den dezenten Hinweis zu geben, dass da ein schnelles „Rad“ kommt, wird eine zusätzliche normale Fahrradklingel empfohlen.

Die Suntour Aion Federgabel verrichtet unauffällig ihren Dienst und sorgt in Kombination mit der rund 60 mm breiten 27,5“ Schwalbe Bereifung für viel Komfort und Traktion, auch auf unbefestigten Wegen. Das Supercharger2 verfügt serienmäßig über eine Sattelstützenfederung. Diese ist eher unnötig für mich, da ich es vom eMTB her gewohnt bin, wenn es ruppig wird, kurz aus dem Sattel zu gehen und meine Arme und Beine als Federelemente einzusetzen. Lieber wäre mir persönlich eine Teleskopsattelstütze.

Egal wie der Untergrund beschaffen ist, beim Supercharger2 wackelt nichts, da klappert nichts (dank Riemenantrieb) und selbst der Seitenständer wirkt so solide, als könnte er problemlos einen ganzen Baum abstützen.

Motor und Schaltung

Als Motor hat R & M den bärenstarken Bosch Performance Line Speed 4.0 verbaut (85 Nm und 350 W). Er schiebt das Supercharger2 in der Ebene souverän an und bietet auch am Berg genügend Kraftreserven.

Auf einer langen Geraden in der Ebene will ich nun die maximale Unterstützung bis 45 km/h ausreizen. Etwas nachteilig wirkt sich hier jedoch für meinen Geschmack, die beim Testrad verbaute Enviolo 380 Schaltung aus. Mit einer relativ geringen Bandbreite von 380° hält die Schaltung weder besonders kleine noch besonders große Gänge bereit. Die Entfaltung liegt zwischen 2,51 und 9,54 m (zurückgelegte Distanz im kleinsten und größten Gang).

Im urbanen Bereich bietet die stufenlose Enviolo viele Vorteile und Schaltkomfort. Sie lässt sich bei einem Ampelstop problemlos im Stand schalten und ist so wartungsarm wie der gesamte Riemenantrieb. Bei einem S-Pedelec muss eine Schaltung jedoch einen großen Geschwindigkeitsbereich abdecken und da stößt eine Schaltung mit 380° an ihre Grenzen.

Wer mit dem Supercharger2 Vario HS länger Geschwindigkeiten von 40-45 km/h treten will, bewegt sich in einem Trittfrequenzbereich der derartig hoch ist, daß es wenig Spass macht. Schade – der Motor könnte mehr! Hier würde ich mir eine etwas längere Übersetzung wünschen, die besser zum entspannten Charakter des Supercharger passt. Wer allerdings sein S-Pedelec ohnehin am liebsten im Bereich zwischen 30-35 km/h bewegt, wird sich daran kaum stören.

Alternativ zur Enviolo Schaltung gibt es das Supercharger2 auch mit 1 x 11 Shimano SLX Kettenschaltung, oder mit Riemenantrieb und Rohloff Speedhub E14.

2. Das Stromer ST3

Konzept & Ausstattung

Der Gegenpol zu Riese & Müller in Sachen S-Pedelec kommt aus der Schweiz und heißt Stromer. Die Firma Stromer ist seit Jahren spezialisiert auf S-Pedelecs. Qualitativ und preislich auf einem Level mit Riese & Müller, jedoch konzeptionell sehr unterschiedlich. Das Haupteinsatzgebiet ist klar definiert, die Zielgruppe ist der „daily commuter“ im urbanen Raum.

„Elegant Commuting – Pendeln für Fortgeschrittene“ – lautet der Slogan des ST3. Stromer verspricht urbane Power, pendeln in „Tour-de-France-Geschwindigkeit“ und ist mit seinem 814 Wh Akku aber gleichermaßen langstreckentauglich. Stromer ist eigenständig, setzt auf einen Hinterrad-Nabenantrieb, statt Mittelmotor. Technisch ermöglicht dieses Konzept bei Bergabfahrten eine Rekuperation, die bis zu 20% zusätzliche Reichweite generieren soll.

Das Display ist im Oberrohr integriert, sämtliche Züge und Bremsleitungen sind innen verlegt und sorgen für ein super cleanes Design. Ein echtes Lifestyle Produkt. Zahllose Design Awards sprechen eine deutliche Sprache.

Das ST3 besitzt eine starke Lichtanlage von Roxim mit 600 Lumen Abblendlicht und 900 Lumen Volllicht und natürlich ein gesetzlich gefordertes Bremslicht. Die Bremsanlage ist von TPR und hat vorne einen 4 Kolben- und hinten eine 2 Kolbenbremssattel verbaut, mit 203 mm Bremsscheiben vorne und hinten. Auch ansonsten sind alle verbauten Komponenten sehr hochwertig. Was gefällt und sofort ins Auge sticht, ist das Stromer-typische, markante LED-U im Steuerrohr.

Fahreindrücke

Auf der Probefahrt schiebt das ST3 in der Ebene vom ersten Meter an zügig nach vorne. Man fühlt sich direkt wohl, sitzt gut positioniert und bequem im Bike. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das stylisch im Oberrohr integrierte Touch-Display. Wer allerdings nicht permanent während der Fahrt seine Fahrdaten im Blick haben muss, kommt damit gut zurecht. Und natürlich gibt es auch die Option eines Smartphon-Hubs am Vorbau.

Das Test ST3 hat eine Stargabel. Bei Fahrten auf asphaltierten Straßen von guter Qualität vermisst man eine Federgabel nicht wirklich. Wenn der Belag aber ruppiger wird, oder man abseits asphaltierter Strecken unterwegs ist, schlägt jede Unebenheit gnadenlos auf den Lenker durch. Eine Federgabel bietet Stromer optional in der Konfiguration.

Die speziell für Stromer entwickelten Pirelli Cycle-e Reifen erinnern vom Profil her an Motorradreifen. Die Cycle-e Reifen sollen wenig Rollwiderstand, aber gleichzeitig viel Kurvengrip generieren. Bei 20° C und trockenen Bedingungen zeigt sich der Reifen während der Testfahrt auf Asphalt stets gutmütig und bietet genügend Grip. Stromer bietet außerdem einen Winterreifen an. Auffällig ist wie leise der Pirelli für eine Reifenbreite von fast 60 mm rollt. Das 31 kg schwere Rad liegt damit satt auf der Straße und zeigt sich bei einem kleinen Slalomtest erstaunlich agil und wendig. Gut für die Stadt.

Motor und Schaltung

Stromer setzt seit 2009 auf Hinterradmotoren Die Kraftübertragung wirkt beim Hinterradmotor direkt auf die Nabe und beschleunigt laut Stromer „effizient ohne Umwege über Kurbel, Ritzel und Kette“. Was direkt auffällt, ist wie geräuschlos der der Nabenmotor läuft. Man hört praktisch nichts vom Motor. Klasse!

In der Ebene erreicht man spielend 45 km/h und kann dank großer Übersetzung der Shimano XT 1 x 11 Kettenschaltung noch bequem mittreten. Stromer hat ein Kettenblatt mit 52 Zähnen und eine 11-42 Kassette verbaut. Die Bandbreite beträgt damit wie bei der Enviolo rund 380°, allerdings mit einer ganz anderen Charakteristik. In Kombination mit der 27,5“ Bereifung ergibt sich eine Entfaltung von 10,5 m im größten Gang, d.h. man legt mit einer Kurbelumdrehung 10,5 m zurück. Einen ganzen Meter mehr, pro Kurbelumdrehung, als mit der Enviolo am Supercharger2! Bei einer Trittfrequenz von 80 kommt man rechnerisch mit dem Stromer auf rund 50 km/h, was in der Praxis, zumindest in der Ebene, oder bei leichtem Gefälle, auch durchaus möglich ist.

Kein Licht ohne Schatten. Als Kehrseite der Medaille fehlt es dafür dem ST3 an kleinen Berggängen. 2,74 m beträgt die Entfaltung im kleinsten Gang (Enviolo 2,51 m). Was bedeuten diese Zahlen in der Praxis? Um dies zu prüfen fahre ich mit dem Stromer ST3 von der Oberrheinebene aus in meine alte Heimat im Südschwarzwald, auf das 800 MüM gelegene Geiersnest bei St. Ulrich. Auf einer Distanz von 12 km gilt es fast 600 Höhenmeter zu bewältigen mit Steigungen bis zu 14%.

So flott sich das ST3 in der Ebene fahren lässt so zäh gibt sich das 31kg Speed-Pedelec leider am Berg. Hier zeigt sich deutlich, daß der verbaute SYNO Drive2 Hinterradnabenmotor mit seinem maximalen Drehmoment von 44 Nm nicht mithalten kann mit dem 85 Nm starken Bosch Mittelmotor Speed Line 4.0. Selbst wenn man für die „verlustfreie, direkte Kraftübertragung“ des Nabenmotors noch den Faktor X dazu addiert – es lässt sich nicht wegdiskutieren, daß der Bosch einfach deutlich mehr Power hat. In Kombination mit der langen Übersetzung beim Stromer sorgt dies dann dafür, daß ich am Berg, wenn die Steigung in den unteren, zweistelligen Bereich geht nur noch mit rund 12 km/h unterwegs bin. Und dies obwohl ich wirklich kräftig in die Pedale trete, nur 72 kg wiege, und meine Fitness als Bikeguide vermutlich nicht die Schlechteste ist. Was passiert, wenn jemand weniger fit ist und womöglich noch Gepäcktaschen mit 20 kg Zuladung mitführt?

Vermutlich könnte man die Kraft des SYNO Drive2, wenn kleinere Gänge zur Verfügung stehen würden, weit besser nutzen. Man kommt mit dem ST3 zwar auch so den Berg hoch, aber wirklich Spass macht es nicht. Schade und um so verwunderlicher, wenn man bedenkt, das Stromer seinen Firmensitz in der Alpenrepublik Schweiz hat.

Bei der Bergabfahrt spürt man wie die Rekuperation eingreift, als leicht gewöhnungsbedürftigen Lastenwechsel. Die zur Energierückgewinnung eingesetzte Bremskraft des Motors soll laut Hersteller den Bremsenverschleiß reduzieren und gleichzeitig die Akkureichweite um bis zu 20% erhöhen. Wer rollend auf langen, steilen Abfahrten höhere Geschwindigkeiten liebt, wird aber vielleicht etwas enttäuscht sein. Die Rekuperation bremst das Stromer spürbar ab.

Für Pendler die überwiegend in der Ebene, oder in einem nur leicht hügeligen Terrain unterwegs sind spielt das alles zum Glück keine große Rolle. Dort ist das Stromer ST3 ganz in seinem Element.

3. Das Riese & Müller Delight GT Rohloff HS

Konzept & Ausstattung

Das dritte Speed-Pedelec kommt wie schon das Supercharger2 HS ebenfalls von Riese & Müller, und bietet mit seiner E14 14 Gang-Rohloff Nabenschaltung mit Riemenantrieb, eine riesige Bandbreite von 526%. Deutlich mehr als die Enviolo beim Supercharger und die 1×11-fach Shimano beim ST3, mit jeweils 380%.

Als weiteres Hauptunterscheidungsmerkmal ist das R & M Delight vollgefedert. Die verbauten Bremsen und die Lichtanlage sind wie wie beim Supercharger die bewährten MT4 / MT5 Bremsen von Magura und die Supernova M99 Lichtanlage. Das Test-S-Pedelec besitzt eine Suntour Gabel und Dämpfer, alternativ bekommt man auch eine 34er Fox-Gabel und Fox Float Dämpfer.

Der verbaute Akku hat eine Kapazität von 500 Wh. Wer mehr braucht kann zum 625 Wh Akku greifen (Aufpreis 195€), oder gleich das Superdelight mit 2 Akkus wählen.

Ganz R & M typisch ist auch beim Delight alles sehr hochwertig und funktional. Auch lässt sich das Delight fast nach Belieben in zahllosen Ausstattungsvarianten konfigurieren und an die individuellen Bedürfnisse anpassen.

Fahreindrücke

Wow – schon beim ersten Überrollen eines kleinen Bordsteins wird bereits nach wenigen Metern klar, mehr Fahrkomfort geht nicht! Das Delight bietet als vollgefedertes Speed Pedelec ein unvergleichliches Fahrgefühl. Kleine Hindernisse, Schlaglöcher und Fugen auf einer Straße, oder Steine und Wurzeln auf Schotterpisten und Naturwegen – alles wird glattgebügelt. Full suspension bringt deutlich mehr Komfort, aber auch mehr Sicherheit und letztlich mehr Fahrspaß. Natürlich hat dies seinen Preis.

Die Magura MT4 / MT5 Scheibenbremsen beißen kraftvoll zu, um das Delight HS in jeder Situation sicher abzubremsen und lassen sich dennoch feinfühlig dosieren. Sie passen perfekt zu diesem Rad. Das Delight ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel, um schnell von A nach B zu kommen. Es hat Traktion, Power und ist agil – ein echtes Spaßgerät.

Wie beim Supercharger2 ist auch beim Delight HS der kräftige 85 Nm Bosch Performance Line Speed 4.0 verbaut. In Kombination mit der elektronischen Rohloff 14-Gang-Naben- Schaltung fährt sich das Delight aber völlig anders. Dies liegt auch an der großen 60er Riemenscheibe (55er beim Supercharger2) . Eine breite Entfaltung von 1,90 m bis 10,15 m bietet für das gesamte Geschwindigkeitsspektrum von 0 bis 45 km/h vernünftige Gänge und hält auch an Steigungen passende Übersetzungen bereit. Klasse – so kann man ein S-Pedelec extrem vielseitig nutzen.

Die Rohloff überzeugt mit ihrer Bandbreite von 526% voll und ganz. Die Übersetzung des größten Ganges ist zwar minimal kürzer als beim Stromer, aber bis 45 km/h pedalieren ist auch hier kein Problem.

Ein gewisser Nachteil der Rohloff ist neben dem hohen Preis die Schaltdauer. Gangwechsel brauchen etwas mehr Zeit als bei einer Kettenschaltung, oder der stufenlosen Enviolo und sollten auch nicht unter Last erfolgen. Ich halte dies jedoch in Anbetracht der Vorteile für akzeptabel. Die Rohloff gilt außerdem als extrem langlebig, wartungsarm und nahezu unzerstörbar. Interessant: Hält man z.B. an einer Ampel an, schaltet die E-Rohloff automatisch auf den 5. Gang zum Anfahren.

„Das Wahre für alle Wege“ lautet zurecht der Slogan von Riese & Müller. Das Delight macht Lust auf Abenteuer und spontane Touren – egal wohin und hebt sich durch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von den anderen zwei S-Pedelecs ab.

Natürlich eignet es sich für den „daily commuter“ der schnell und entspannt zur Arbeit kommen will, aber gleichzeitig sind je nach gewählter Ausstattung auch mehrtägige Trekking Touren, oder gar Mountainbiketouren bis hin zum Traileinsatz, damit machbar. Mehr Flexibilität geht kaum!

Test-Fazit

Alle 3 Speed Pedelecs sind qualitativ sehr hochwertige Highend Fahrmaschinen und Parade-Beispiele für hohe Ingenieurskunst. Ja, sie sind ihr Geld wert! Abhängig vom Einsatzzweck und den persönlichen Präferenzen, wird jedes Rad und jede Ausstattung garantiert seine Fans finden. Es gibt kein Besser oder Schlechter, sondern nur Unterschiede.

Vorsicht: Bei nachträglichen Änderungen die nicht vom Hersteller vorgesehen sind, erlischt bei einem S-Pedelec, bedingt durch die Einstufung als Kleinkraftrad, die Betriebserlaubnis. Die Auswahl sollte daher sorgsam getroffen werden, um möglichst direkt das optimal passende S-Pedelec zu finden. Am sichersten geschieht dies durch kompetente Beratung und Testfahrten bei einem Fachhändler.

Da bleibt nur die Qual der Wahl, aber Testen und Aussuchen macht ja zum Glück Spaß. Wir wünschen viel Erfolg dabei. Es freut uns, wenn dieser Testbericht mit dazu beitragen kann, das passende S-Pedelec für dich zu finden.

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