e-Bike Akku: Wie erhöhe ich meine Reichweite?

So gelingt der Urlaub mit e-Bike

Zuletzt aktualisiert am 11. September 2024

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Wer mit dem e-Bike regelmäßig auf Erkundungstour geht und auch auf langen Strecken und Urlaubsreisen ausreichend Rückenwind haben möchte, setzt auf einen großen Akku. Dank e-Bike kannst du so Orte erkunden, an die du aus ganz eigener Kraft vielleicht nie gekommen wärst. Doch wie stellst du sicher, dass du mit einer Akkuladung auch möglichst weite Strecken zurücklegen kannst und wie lange hält der e-Bike Akku? Das solltest du über die Optimierung deiner e-Bike Akku Reichweite wissen.

Wie funktioniert ein e-Bike Akku?

Ein e-Bike Akku ist im Wesentlichen der Energieversorger des e-Bike Motors. Sogenannte Lithium-Ionen-Zellen speichern die elektrische Energie und geben sie über den Elektromotor an dein e-Bike ab. Diese Art der Zellen bietet eine hohe Energiedichte und eine gute Lebensdauer.

Während der Nutzung deines e-Bikes wird der gespeicherte Strom aus dem Akku entnommen, um den Motor zu betreiben. Die Steuerungselektronik regelt den Energiefluss entsprechend deiner Geschwindigkeit und deinen Anforderungen. Lädst du den Akku auf, wird Gleichstrom von einem Ladegerät in den Akku geleitet. Das Batteriemanagementsystem (BMS) überwacht den Ladezustand der einzelnen Zellen und stellt sicher, dass sie gleichmäßig geladen werden, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten und Überladung zu vermeiden.

Als mitunter wichtigstes Element beim e-Bike Kauf solltest du dir im Vorhinein darüber im Klaren sein, welche Strecken und vor allem wie viele Kilometer du mit einer Akkuladung zurücklegen möchtest. Je mehr Wattstunden (Wh) dein im e-Bike verbauter Akku vorweisen kann, desto höher ist auch die Reichweite, welche er mit einer einzelnen Ladung bietet. Wie viele Kilometer du in der Praxis zurücklegen kannst, hängt allerdings von vielen verschiedenen Faktoren ab. Die vom Hersteller angegebenen Reichweiten in Kilometer sind oft Ergebnisse optimaler Fahrbedingungen. Dies bedeutet, dass du mit einer konstanten Geschwindigkeit, mit optimalem Reifendruck, einer optimalen Außentemperatur und unter weiteren perfekten Bedingungen unterwegs sein müsstest, um die Zielwerte zu erreichen. Daher sind die Angaben der e-Bike Hersteller eher als grober Richtwert zu verstehen.

Mann fährt mit einem Gravel e-Bike durch einen flachen Fluss

Doppelt hält besser: Bosch e-Bike Akku mit DualBattery Technology

Namhafte Motoren-Hersteller wie Bosch liefern inzwischen von Haus aus Akkus mit unheimlich viel Reichweite. Strecken bis zu 100 Kilometer sind mit modernen und entsprechend großen Akkus locker möglich. Auch darüber hinaus kannst du mit einigen Tipps und Tricks noch mehr Reichweite für deine Touren herausholen. Die Bosch DualBattery Technology ermöglicht beispielsweise in Riese & Müller e-Bikes bis zu 1125 Wh. Moderne Lithium-Ionen-Akkus bieten durchschnittliche Kapazitäten von 400 Wh bis 750 Wh. Aufgrund einer wechselnden und gleichmäßigen Entladung zweier Akkus wird beim DualBattery System ein Plus an Reichweite sowie eine lange Lebensdauer beider Akkus gewährleistet.

Das durch den zweiten Akku entstandene Zusatzgewicht nimmt dank einer geschickte Platzierung keinerlei Einfluss auf das Fahrverhalten. Vor allem Intube Akkus gewährleisten hier einen tiefen Schwerpunkt im Bike, der wiederum für mehr Laufruhe und ein einfacheres Handling sorgt.

Was beeinflusst meine e-Bike Reichweite?

Einen großen Einflussfaktor stellt die ausgewählte Unterstützungsstufe dar. Es gilt die einfache Faustregel: Je höher die Unterstützungsstufe, desto schneller nimmt die Akkuleistung und damit die mögliche Reichweite ab. Auch Umwelteinflüsse wie starker Gegenwind oder herausfordernde Streckenprofile mit vielen steilen Anstiegen wirken sich auf deine Reichweite aus. Aber auch das Eigengewicht des Bikes, des Fahrers sowie die Zuladung können den Energieverbrauch erhöhen. Ein hohes Systemgewicht wie auch schweres Gepäck bedeuten im Umkehrschluss Arbeit für den Motor und ein schnelleres Entladen des Akkus.

Ein Paar fährt mit ihren Giant Explore E+ Trekking e-Bikes über eine asphaltierte Dorfstraße

Schließlich beeinflusst auch deine Fahrweise die Reichweite deines e-Bikes. Das Fahren mit einer zu niedrigen Trittfrequenz und das blinde Vertrauen in den Motor, ohne beispielsweise vorausschauend zu schalten, kann sich negativ auf deine Reichweite auswirken.

e-Bike Akku Reichweite optimieren: Tipps & Tricks

In der Praxis

Um noch mehr Reichweite aus deinem Akku herauszukitzeln, kannst du beim Fahren folgende Dinge berücksichtigen:

  • Wähle die passende Unterstützungsstufe für die vor dir liegende Strecke.
    Lässt du dich immer nur in dem Maße unterstützen, wie es der jeweilige Moment und deine Fitness erfordern, kannst du enorm Akku sparen. Gib darauf acht, dass du den Unterstützungsmodus regelmäßig anpasst, wenn der steile Anstieg vorüber ist oder die Gegebenheiten einfacher werden.

  • Halte eine gleichmäßige Trittfrequenz aufrecht.
    Eine gleichmäßige und konstante Trittfrequenz sorgt für optimale Verhältnisse in Sachen Reichweite. Auf ebenen Straßen kannst du dich an einer optimalen Trittfrequenz von etwa 75-80 Umdrehungen pro Minute orientieren. Die meisten Displays zeigen dir deine Trittfrequenz sogar an und untermalen farblich, ob du dich im optimalen Frequenzbereich befindest.

  • Vorausschauendes Fahren statt Stop-and-Go.
    Ein echter Energiefresser ist ein zu häufiges Stop-and-Go, bzw. das Anfahren und abrupte Geschwindigkeitswechsel. Vorausschauendes Fahren hilft hingegen dabei, den Akku zu schonen. Beim Erklimmen eines Bergs solltest du dich nicht nur vom Motor hochschieben lassen, sondern auch ans Schalten denken. Damit sorgst du für das Aufrechterhalten einer optimalen Schrittfrequenz und gerätst beim Treten nicht in Verzug.

Mann nimmt den e-Bike Akku aus Liv e-MTB heraus

In der Vorbereitung

Um noch mehr Reichweite aus deinem Akku herauszukitzeln, kannst du in Sachen Pflege und Vorbereitung folgende Dinge berücksichtigen:

  • Schütze und Pflege deinen Akku.
    Bei schlechten Witterungsbedingungen solltest du ein Auge auf deinen Akku haben. Vor allem bei Kälte verliert der e-Bike Akku schneller an Kapazität – das kennst du vielleicht bereits von deinem Smartphone. Die optimale Temperatur für einen e-Bike Akku liegt zwischen zehn und 20 Grad. Liegt die Temperatur darunter, solltest du bei deiner Tourenplanung mit etwas weniger Reichweite rechnen.

    Dass du dein e-Bike pflegen solltest, um es lange in strahlendem Glanz zu sehen, ist klar. Doch seine Pflege kann sich tatsächlich auch auf die Reichweite auswirken Daher lohnt es sich, alle Funktionen und die Technik regelmäßig von Expertinnen und Experten in der Werkstatt checken zu lassen. Wenn beispielsweise die Bremsbeläge schleifen oder etwas mit Kette oder Riemen nicht stimmt, kann auch das Auswirkungen auf deine Reichweite haben. Eigenständig solltest du deinen Reifendruck vor jeder längeren Tour prüfen, denn auch dieser ist entscheidend: Ein niedriger Reifendruck erhöht den Rollwiderstand und verbraucht dadurch mehr Energie. Das beste Setup hängt jedoch ganz individuell mit den jeweiligen Umständen zusammen: Wie hoch ist das gemeinsame Gewicht von Bike und Fahrer oder Fahrerin? Um welches Bike handelt es sich genau und auf welcher Strecke bist du unterwegs?

  • e-Bike Akku richtig aufladen
    Lade deinen e-Bike Akku nur nach Bedarf auf. Vor einer großen Tour macht es dennoch Sinn, den Akku einmal vollständig zu laden – im Bereich von 20 – 80 Prozent laden e-Bike Akkus am schnellsten. Ein Ladestand von unter 10 Prozent oder gar eine Tiefenentladung solltest du vermeiden, da dies den Akku nachhaltig schaden kann. Weiterhin solltest du deinen Akku nicht über Nacht laden, um ihn schnellstmöglich bei voller Ladung vom Strom zu nehmen. So sorgst du dafür, dass dein Akku lange Zeit in Topform bleibt.

Urlaub mit e-Bike oder Tagesauflug: Planung ist die halbe Miete

Hast du deine Route geplant, solltest du dir das Streckenprofil genauer anschauen. Hast du unterwegs Bedenken, dass deine Restreichweite den Gegebenheiten nicht mehr standhält, kannst du beispielsweise auf Wege mit weniger Steigungen ausweichen.

Wenn du bereits bei Start keinen vollen Akku mehr hast oder eine richtig lange Tour geplant ist, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, einen Ersatzakku mitzunehmen, um die Reichweite zu vergrößern. Vielleicht gibt es auf deiner Strecke aber auch Ladestationen oder andere Lademöglichkeit für den e-Bike Akku und du hattest sowieso geplant, eine Pause einzulegen, um deinen Energiespeicher und den deines e-Bikes wieder aufzuladen?

Specialized Turbo Levo Gen3 Ladebuchse

Achte immer darauf, was die Akku Reichweiten Anzeige auf deinem e-Bike Display ausspielt. So kannst du stets sehen, wie weit der Akku noch hält und die Motorunterstützung dementsprechend dosieren.

Radreisen leicht gemacht: Der Akku hält und hält

Mit deinem e-Bike schaffst du Strecken und erreichst Orte, für die du früher das Auto genommen hättest. Auch viele Urlaubende setzen inzwischen auf das e-Bike, denn der Fahrspaß kennt keine Grenzen, wenn du das Optimum aus deinem Akku herausholst. Vor allem moderne e-Bike Akkus bringen von Haus aus schon eine enorme Reichweite mit sich, mit der sich die meisten Touren spielend meistern lassen. Dennoch schadet es nicht, verschiedene Tipps und Tricks rund um die Reichweite deines Akkus auszuprobieren und die Optionen zu testen.

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