e-Bikes und Unfälle: gezielte Verunsicherung

e-Bike fahrende Senioren angeblich häufig in Unfälle verwickelt

Familie fährt auf e-Bikes

Zuletzt aktualisiert am 11. Dezember 2020

Regelmäßig gibt es Berichte darüber, dass e-Bike fahrende Senioren häufig in Unfälle verwickelt seien. „Doppelt so hohes Todesrisiko wie mit dem Fahrrad“, schreibt die Allianz über Senioren, die mit dem e-Bike fahren. Die Meldung fußt auf der Angabe, dass zehn Prozent der im Jahr 2014 tödlich verunfallten Radfahrer mit Motor unterwegs waren (39 von 396). 32 dieser Verkehrsopfer waren 65 Jahre alt oder älter. Nach Auffassung des pressedienst-fahrrad ist diese Meldung tendenziös, weil sie Daten fehlerhaft analysiert. Redakteur H. David Koßmann erklärt die Hintergründe und kommentiert.

e-Bikes sind nicht gefährlicher

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Beim Vergleich der unterschiedlichen Verkehrsmittel mit denen Senioren im Straßenverkehr tödlich verunglückten kommt man zu folgendem Ergebnis: mit 22,9% ist das Rad (inklusive Pedelecs) sicherer als das Auto (40,7 %) oder der Weg zu Fuß (25,2 %). Insgesamt gab es laut Zweirad-Industrieverband (ZIV e. V.) Ende 2014 etwa 2,1 Millionen e-Bikes in Deutschland und mit großer Wahrscheinlichkeit gehören sie zu den häufiger und länger gefahrenen unter den 72 Millionen Fahrrädern in Deutschland. Setzt man also die eingangs zitierten Zahlen dazu in Relation, sind Senioren mit einem e-Bike keineswegs überrepräsentiert in der Statistik der jährlichen Verkehrstoten. Ohne Angaben zur Gesamtkilometerleistung der Mobilitätsgattung und ohne Betrachtung der Altersgruppen ihrer Nutzer, inklusive der durchschnittlich im Straßenverkehr zugebrachten Zeit, ist eine Aussage zur Gefährlichkeit eines Fahrzeugtyps eindimensional und kontextlos, schreibt David Koßmann.

e-Bikes: Für eine angemessene Infrastruktur sorgen

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Es ist nicht sinnvoll, wenn große Stimmen wie die Allianz mit Halbwahrheiten Stimmung machen und für Verunsicherung sorgen. Stattdessen sollte man sich lieber den Ursachen für die Verkehrsunfälle zuwenden. Unfälle mit e-Bikes passieren nämlich noch immer überwiegend bei Regelverstößen anderer Verkehrsteilnehmer. Sicherer wird der Straßenverkehr für e-Bike Fahrer nur dann, wenn weiterhin an den Rahmenbedingungen gearbeitet wird. Das bedeutet durch den Ausbau einer angemessenen und zeitgemäßen Infrastruktur

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Redaktion

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