Welcher Motor darf’s denn sein?

Der passende Motor für dein Lastenrad

Winther Titelbild

Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2024

Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten

Lastenräder können – wie der Name schon verrät – Lasten befördern, und davon nicht wenig: Ob Kinder, Hund oder Einkäufe als Privatperson oder Waren im gewerblichen Kontext – einiges ist möglich. Damit du dabei jedoch nicht ins Schwitzen kommst oder die Befürchtung haben musst, den Berg nicht hinaufzukommen, sind sie in der Regel mit einem Motor ausgestattet. Dieser gibt dir genau die Unterstützung, die du gerade brauchst und lässt dich vergessen, wie viel Gewicht du gerade transportierst. Doch welche Lastenrad Motoren gibt es überhaupt und was unterscheidet sie?

Motorunterstützung am Lastenrad

E-Bikes werden immer beliebter und Menschen machen sich Gedanken über umweltfreundlichere Formen der Mobilität. Da verwundert es nicht, dass immer mehr Motoren-Hersteller den e-Bike Markt für sich entdecken. Inzwischen gibt es viele hochwertige Motoren für verschiedenste Einsatzzwecke, die stetig weiterentwickelt und den steigenden Bedürfnissen der e-Bike Fahrer angepasst werden. Der Motor ist quasi das Herz des e-Bikes und gerade ein Lastenrad-Antrieb muss einiges leisten können.

Ein Elektromotor für e-Bikes funktioniert anders als etwa ein Automotor jedoch so, dass er nur dann arbeitet, wenn du es auch tust: Trittst du in die Pedale, unterstützt dich der Antrieb dabei. Hörst du auf zu treten oder bremst, wird auch der Motor nicht dagegen arbeiten, sondern sich ganz fein auf dich einstellen. Wie viel Unterstützung du bekommst, kannst du mithilfe unterschiedlicher Unterstützungsstufen selbst entscheiden. Dies geschieht mithilfe eines Displays und gibt dir so die Möglichkeit, dich schnell auf neue Situationen anzupassen.

Lasten e-Bikes unterstützen dich in der Regel bis zu einer Geschwindigkeit bis 25 Kilometer pro Stunde. Somit zählen sie als normales Bike und du brauchst weder einen Führerschein, noch musst du dich an andere Regeln halten als andere Fahrradfahrer. Nur wenn dein Lastenrad mit einem Antrieb ausgestattet ist, der dich bis zu einer Geschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde unterstützt, gilt es als Speed-Pedelec und damit als Kleinkraftrad.

Je nach Anspruch

Es gibt drei verschiedene Arten von Motoren, mit denen e-Lastenräder ausgestattet werden: Frontmotor, Heckmotor und Mittelmotor. Dementsprechend sind sie am Vorder- oder Hinterrad oder im Tretlager angebracht. Sie alle bringen verschiedene Vor- und Nachteile mit sich und sind daher für unterschiedliche Ansprüche geeignet. Wie leistungsstark ein Motor ist, erkennst du an der Wattzahl. Die Newtonmeter-Angabe zeig dir zudem die Steigfähigkeit an. So erkennst du, wie sehr dir ein Motor helfen kann, auch Steigungen zu meistern – vor allem eben auch mit ordentlich Zuladung. Sind Wattzahl und Newtonmeter-Zahl hoch, kannst du davon ausgehen, dass Steigfähigkeit und Beschleunigung bei dem jeweiligen Modell sehr gut sind. Das geht häufig aber auch mit einem höheren Preis einher. Daher ist es ratsam, sich vorher darüber Gedanken zu machen, was du mit dem Lastenrad erreichen möchtest.

Der Frontmotor

Beim Vorderradantrieb ist der Elektromotor in der Nabe des Vorderrads untergebracht. Dieser Antrieb ist am günstigsten, er ist jedoch auch am wenigsten leistungsfähig und wird daher bei hochwertigen Modellen kaum eingesetzt.. Dazu sorgt das erhöhte Gewicht am Vorderreifen für eine suboptimale Gewichtsverteilung. Für kurze Wege und das Fahren in der Stadt ist er trotzdem durchaus geeignet. Zudem gibt es bestimmte Bauformen von e-Bikes, die lediglich mit einem Frontmotor optimal funktionieren. Dazu ist der Vorderradantrieb am leichtesten einzubauen und grundsätzlich mit jeder Schaltung und Rücktritt kompatibel. Ein Vorteil des Frontmotors liegt darin, dass er relativ wartungsarm ist und ein geringeres Gewicht aufweist. Da der Frontmotor auf Rotation des Vorderreifens reagiert, kann er so eingestellt werden, dass er bereits beim Start der Bewegung unterstützt ohne eine besondere Tretkraft vorauszusetzen.

Der Heckmotor

Der Heckantrieb ist in der Hinterradnabe verbaut. Durch das zusätzliche Gewicht auf dem Hinterrad bekommst du mehr Bodenhaftung, was gerade bei sportlicherem Fahren auf schwierigerem Untergrund – etwa bei Nässe oder im Gelände – hilfreich sein kann. Zusätzlich gibt es die Option über die Motorbremse einen Teil der Energie zurückzugewinnen – auch Rekuperation genannt. Zudem verschleißen Heckmotoren langsamer und sind leiser als Mittelmotoren. Der Frontmotor unterstützt genauso wie der Frontmotor auch direkt beim Anfahren. Ein Vorteil des Hinterradmotors ist, dass er im Gegensatz zum Mittelmotor die Ketten entlastet und dadurch den Verschleiß verringert. Bauartbedingt kann beim Heckmotor jedoch keine Rücktrittbremse ausgewählt werden.

Der Mittelmotor

Besonders beliebt und bereits jetzt mit deutlichem Abstand die meistgenutzte Motorenart ist der Mittelmotor. Beim Mittelmotor liegt der Antrieb direkt hinter dem Tretlager. Durch den tiefliegenden Schwerpunkt des Antriebsblock und zumeist auch des Akkus, ist eine optimale Gewichtsverteilung gewährleistet. Dadurch werden die Fahreigenschaften des E-Bikes nicht beeinträchtigt und führen zu einer hervorragenden Balance. Der Mittelmotor ist ein echter Allrounder und auf jedem Terrain zuverlässig. Auch um Steigungen zu bewältigen und um schwere Ladungen zu transportieren, ist er oft die beste Wahl.

Namhafte Hersteller

Viele Lastenräder sind mit Motoren von Bosch, Brose, Shimamo und Yamaha ausgestattet – Hersteller, die hochwertige Motoren entwickeln, die für verschiedenen e-Bike Typen zugeschnitten sind. Hier stecken teilweise Jahrzehnte an Entwicklungsarbeit in den Produkten, sodass die Premium-Hersteller von e-Bikes fast ausschließlich auf die großen Namen im Motorensegment setzen.

Bosch

Bosch Cargo Line - Copyright Bosch

Bosch ist mit seiner e-Bike Motorenpalette das Schwergewicht unter den Herstellern. Viele Cargo e-Bike Modelle sind mit Bosch Motoren ausgestattet, etwa mit dem eigens auf Transportmodelle angepassten Bosch Cargo Line Antrieb mit starken 85 Newtonmetern Drehmoment. Dieser eignet sich hervorragend für die Auslieferung von Waren. Bis zu 250 Kilogramm Gesamtgewicht lassen Cargo e-Bikes in der Regel zu – da muss ein starker Motor her. Tretunterstützung bekommst du bis zu einer Geschwindigkeit von bis zu 25 Kilometern pro Stunde und das bereits bei niedriger Trittfrequenz. Das hilft dir vor allem bei der Beschleunigung oder bergauf. Mithilfe von Multi-Sensoren und vier Unterstützungsstufen bekommst du in jedem Moment die Unterstützung, die du brauchst. Der Cargo Line Antrieb von Bosch sorgt für ein komfortables Fahren auch bei voller Beladung. Der Turbo-Modus der Cargo Line bietet bis zu 400 % Unterstützung über den gesamten Geschwindigkeitsbereich.

Inzwischen gibt es zwei Versionen des Cargo Line: Das Bosch eBike-System 2 und das neue Smart System. Das smarte System bietet dir die Möglichkeit, die Funktionen deines e-Bikes via E-Bike Flow App zu steuern. Hier kannst du ausgewählte Fahrmodi genau an deine Bedürfnisse anpassen. Dabei vernetzt es die Drive Unit, den Akku, das Display und den Controller. Darüber hinaus lässt sich mit dem Smartphone, dass du über Bluetooth mit dem E-Bike verbindest, neue Funktionen wie Updates der Motorsoftware und zusätzliche Daten austauschen.

Optional kannst du beim Smart System nun auch noch ABS hinzu konfigurieren, was dir zusätzlich Unterstützung und Sicherheit beim Bremsen mit viel Gewicht gibt.

Yamaha

Yamaha Lastenradmotor

Ein anderer kräftiger Motor, der in einigen Lasten e-Bike verbaut ist, ist der Yamaha PW-ST. Der Mittelmotor bietet mit 70 Newtonmetern Drehmoment ebenfalls kräftige Unterstützung in vier Unterstützungsstufen: HIGH / STD / ECO / +ECO. Das Quad Sensor System von Yamaha bietet dir eine optimale Unterstützung. Dank neuem Automatic Support Mode passt sich das System der jeweiligen Fahrsituation ganz genau an. Du musst dich also nur noch auf das Schalten und Bremsen konzentrieren, was gerade beim Transport von Kindern oder schweren Waren im Stadtverkehr hilfreich sein kann.

Shimano

Shimano Lastenrad Motor

Ein drittes Beispiel ist der Shimano Steps E6100 Antrieb. Der Mittelmotor bietet 60 Newtonmeter Drehmoment und sorgt für einen dynamischen Fahrstil und Komfort auf deiner Tour. Mit nur 2,8 Kilogramm ist der Motor sehr leicht und trägt so auch zu einem geringeren Gesamtgewicht deines Lastenrads bei. Gleichzeitig wird so in der Konstruktion auch Platz eingespart, da er deutlich kompakter als andere Modelle ist. So kann er unauffällig im Rahmen integriert werden. Das Innenleben der Antriebseinheit ist so konzipiert, dass es für minimalen Widerstand bei ausgeschaltetem Motor sorgt.

Brose

Brose Lastenrad Motor

Auch Brose liefert mit dem Drive S Alu einen Antrieb, der bei einigen Lastenrad Modellen zu finden ist. Dieser Motor zeichnet sich durch sein sanftes und harmonisches Ansprechverhalten und das komfortable Fahrgefühl aus. Wie bei Brose Motoren bekannt, zeichnet sich auch der Drive S Alu durch seine extreme Laufruhe aus. Dieser liefert zudem starke 90 Newtonmeter Drehmoment bei einer harmonischen Unterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde. Hier zeigt sich die exakte Optimierung für die Stadt und den Transport schwerer Lasten. Die feinfühlige Brose-Sensorik sorgt dafür, dass du in jeder Situation genau die Unterstützung erhältst, die du benötigst. Insgesamt gibt es drei Fahrmodi: Eco, Normal und High.

Kräftige Unterstützung

Eine Vielzahl an Motoren hat sich über die vergangenen Jahre als absolute Spitzenklasse im Bereich der Cargo e-Bikes herauskristallisiert. Bei der Auswahl des richtigen Antriebs entscheiden oftmals Nuancen, mit denen du dich im Vorfeld auseinandersetzen solltest: Was willst du transportieren? Und wo möchtest du fahren? Um am Ende die richtige Wahl zu treffen, solltest du dich mit einem e-motion Lastenrad Experten besprechen.

Redaktion

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