Das M1 Erzberg GT S-Pedelec im Test

Was kann das All-Mountain e-Bike?

Mann fährt auf dem M1 Erzberg GT S-Pedelec

Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2024

Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten

Das M1 Erzberg GT S-Pedelec ist ein absolutes Premium All-Mountain e-Bike, welches durch sein klares Design mit Carbon Rahmen gekonnt alle Blicke auf sich zieht. Unser Testfahrer Leon hat das Bike über längere Zeit getestet und verrät uns im Testbericht, wie sich das Bike in den letzten Wochen geschlagen hat.

Die wichtigsten Spezifikationen

  • Motor: Brose Drive S Mag 36V 250W
  • Akku: 750 Wh
  • Display: Brose Allround
  • Schaltungstyp: Kettenschaltung
  • Schaltwerk: Shimano Deore XT, 12-Gang
  • Rahmen: Carbonrahmen, Unterfahrschutz aus Aluminium
  • Gabel: FOX 36, 160 mm Federweg
  • Dämpfer: FOX Float DPS 230/60, 150 mm Federweg
  • Bremsen: Magura MT5e, Storm HC, vorne: 203 mm/hinten: 180 mm
  • Reifen: Schwalbe Smart Sam, 27,5 x 2,6”
  • Farben: grau

YouTube Thumbnail M1 Erzberg Testbericht

300 Kilometer auf dem M1 Erzberg GT S-Pedelec

Das M1 Erzberg GT S-Pedelec, welches ich direkt vom Hersteller bekam, habe ich auf meiner täglichen Pendlerstrecke zwischen Köln und Pulheim getestet. Für eine Strecke war ich ca. 15 Kilometer unterwegs, sodass ich in einem kurzen Zeitraum über 300 Kilometer zurückgelegt habe. Da es sich bei dem M1 Erzberg um ein S-Pedelec handelt, darf das Bike nicht auf Radwegen bewegt werden. Deshalb führte meine tägliche Route größtenteils über befestigten Straßen. Mein Bike war mit der Rahmengröße L ausgestattet, was bei meiner Körpergröße von 1,92 m im Grenzbereich liegt.

M1 Erzberg GT S-Pedelec von vorne
M1 Erzberg GT S-Pedelec von hinten

Heimspiel auf allen Terrains

Beim M1 Erzberg handelt es sich um ein vollgefedertes All-Mountain e-MTB. Das Datenblatt erweckt den Eindruck, dass das Bike dank seines großen Federwegs von 160 mm vorne und 150 mm am Heck im Gelände zuhause ist. Das GT im Namen steht dafür, dass es sich hierbei um die voll ausgestattete Version mit Schutzblechen und Gepäckträger handelt.

Mann fährt auf M1 Erzberg GT S-Pedelec

Mit Licht auf Sicht fahren

Bei M1-Sporttechnik könnt ihr die Modelle in einem kleinen Umfang konfigurieren. In dem von mir gefahrenen Bike wurde freundlicherweise das Lichtupgrade verbaut. Vorne wurde also statt des Serienscheinwerfers mit 100 Lux ein Lupine SL X verbaut, der mit bis zu 360 lux der hellste zugelassenen Scheinwerfer für Speed-Pedelecs ist. Bei Tageslicht ist hier automatisch das Tagfahrlicht aktiv. Sobald es etwas dunkler wird, schaltet sich das Abblendlicht automatisch dazu. Ein besonders cooles Feature ist aber, dass bei Bedarf auch ein Fernlicht zugeschaltet werden kann, welches die Straße komplett ausleuchtet und auch in der Dunkelheit für perfekte Sichtverhältnisse sorgt. Bei meinen Fahrten ist mir jedoch aufgefallen, dass der Helligkeitssensor am Scheinwerfer in manchen Situationen fast schon zu sensibel reagiert. In etwas helleren Umgebungen und bei entgegenkommenden Autos schaltete sich das Abblendlicht teilweise aus.

Mann fährt auf M1 Erzberg GT S-Pedelec

Sportlich komfortabel unterwegs

Das Besondere an diesem Bike ist zweifelsohne der Carbonrahmen, der leichter als ein herkömmlicher Aluminiumrahmen ist und auch eine spezielle Formgebung ermöglicht. So ist der Dämpfer in einer Aussparung im Oberrohr “versteckt” – das sieht schon verdammt wertig aus!

Bei dem verbauten Motor handelt es sich um den Brose Drive TF-Mag mit 90 Nm Drehmoment. Dadurch unterscheidet sich das Bike von den anderen M1-Spitzing Modellen, welche den TQ-Motor mit 120 Nm verbaut haben. Der Motor liefert die nötige Kraft, um auf der Ebene annähernd 45km/h zu erreichen. Um aber auf die vom Hersteller angegeben 45km/h zu beschleunigen, ist ein hoher eigener Kraftaufwand erforderlich. Eine Geschwindigkeit von 42km/h kann aber jeder problemlos erreichen. Der Akku ist mit 750Wh ausreichend groß. Die Reichweite lag im Boost-Modus unter voller Belastung bei guten 40 Kilometern. Bei niedrigeren Unterstützungsstufen und gleichmäßigem Pedalieren können Reichweiten von über 100 Kilometern erreicht werden, was für die gebotene Leistung ein sehr ordentlicher Wert ist.

Die Shimano XT-Kettenschaltung ist mit 12 Gängen ausgestattet. Durch die Entfaltung von 510 Protzent ist die Trittfrequenz bei hohen Geschwindigkeiten moderat. Gleichzeitig können aber auch sehr steile Segmente auf dem größten Ritzel gefahren werden. 

Durch den Mittelmotor wird die eigene Kraft und die Kraft des Motors vollständig über die Kette übertragen. Das führt in Kombination mit der Kettenschaltung zu einem erhöhten Verschleiß. Deshalb ist es umso wichtiger, die Schaltvorgänge nicht unter Belastung durchzuführen. Hier sollte ohne viel Kraftaufwand pedaliert werden, sodass der Motor in diesem Moment keine zusätzliche Unterstützung dazu gibt. Dies ist allerdings kein M1-typisches Thema, sondern lediglich der gängige Hinweis für alle Kombinationen aus Mittelmotor und Kettenschaltung.

Brose Motor vom M1 Erzberg GT S-Pedelec
Hinterreifen vom M1 Erzberg GT S-Pedelec

Kompromisslos sicher

Als Bremsen hat M1-Sporttechnik die bewährten Magura MT5e verbaut. Für ausreichend hohe Bremskraft zeichnen sich die großen Bremsscheiben verantwortlich.  Das Besondere an der MT5e ist der Bremslichtschalter. Beim Betätigen des Bremshebels leuchtet das im Rücklicht integrierte Bremslicht auf und gleichzeitig stoppt der Motor die Unterstützung. Ich konnte diese Funktion vor allem für das Unterbrechen der Motorunterstützung während eines Schaltvorgangs nutzen. Beeindruckend, wie viele Einflüsse und Innovationen aus dem Automobilbereich hier zum Tragen kommen! Besonders bei höheren Geschwindigkeiten hätte ich mir ein ABS gewünscht, was die Sicherheit beim Bremsen nochmals erhöht hätte.

Die 27,5” Smart Sam Bereifung ist nicht nur geländetauglich, sondern lässt sich durch den Mittelsteg auf der Lauffläche auch gut auf der Straße fahren. Auch bei schlechter Witterung, wie zum Beispiel Schnee, sind die profilierten Reifen von großem Vorteil. Speziell während meiner Testphase konnte ich gefühlt durch alle vier Jahreszeiten fahren. Bei Bedarf können im Konfigurator auch Ballonreifen mit weniger Profil ausgewählt werden. Diese bieten weniger Halt bei unbefestigten Wegen, dafür aber nochmal etwas mehr Laufruhe und Komfort auf Asphaltstrecken.

Vorderreifen vom M1 Erzberg GT S-Pedelec
Lampe vom M1 Erzberg GT S-Pedelec

Bei der verbauten Gabel handelt es sich um eine Fox 36 Elite mit 160 mm Federweg. In Kombination mit dem Fox Float DPS Dämpfer kann das S-Pedelec sehr präzise eingestellt werden, da beide Federelemente über den Luftdruck reguliert werden. Das Fahrverhalten ist sehr komfortabel, Bodenunebenheiten waren kaum zu spüren. An ihre Leistungsgrenze konnte ich die Federung zwar nicht bringen, was aber in Anbetracht des Einsatzzweckes nicht notwendig war und somit noch Raum für speziellere Ausfahrten lässt!

Mann fährt auf M1 Erzberg GT S-Pedelec

Mein Fazit zum M1 Erzberg GT S-Pedelec

Der Preis bei meiner Ausstattung lag bei ca. 9.000 Euro. Das ist natürlich viel Geld, doch Qualität hat nun mal ihren Preis, was sich bei diesem e-Bike einmal mehr unter Beweis stellt: hochwertigste Komponenten mit diversen Zusatzfunktionen, gepaart mit einem Carbonrahmen und einer überaus starken Kombination aus Motor- und Akkuleistung rechtfertigen in meinen Augen diesen Anschaffungspreis.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es sich bei dem M1 Erzberg GT S-Pedelec um ein wirklich tolles Bike handelt. Auch wenn das Bike optisch und technisch einem richtigen E-Mountainbike ähnelt, ist die Nutzung durch die Zulassung als S-Pedelec doch eher auf die Straße fokussiert. Dort macht es aber eine starke Figur. Durch den Gepäckträger, die Schutzbleche und die Lichtanalage ist es für den Alltag eines Pendlers und auch für längere Strecken sehr zu empfehlen!

Redaktion

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