Zuletzt aktualisiert am 11. September 2024
Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten
Das M1 Erzberg GT S-Pedelec ist ein absolutes Premium All-Mountain e-Bike, welches durch sein klares Design mit Carbon Rahmen gekonnt alle Blicke auf sich zieht. Unser Testfahrer Leon hat das Bike ĂŒber lĂ€ngere Zeit getestet und verrĂ€t uns im Testbericht, wie sich das Bike in den letzten Wochen geschlagen hat.
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Spezifikationen
- Motor: Brose Drive S Mag 36V 250W
- Akku: 750 Wh
- Display: Brose Allround
- Schaltungstyp: Kettenschaltung
- Schaltwerk: Shimano Deore XT, 12-Gang
- Rahmen: Carbonrahmen, Unterfahrschutz aus Aluminium
- Gabel: FOX 36, 160 mm Federweg
- DĂ€mpfer: FOX Float DPS 230/60, 150 mm Federweg
- Bremsen: Magura MT5e, Storm HC, vorne: 203 mm/hinten: 180 mm
- Reifen: Schwalbe Smart Sam, 27,5 x 2,6”
- Farben: grau
300 Kilometer auf dem M1 Erzberg GT S-Pedelec
Das M1 Erzberg GT S-Pedelec, welches ich direkt vom Hersteller bekam, habe ich auf meiner tĂ€glichen Pendlerstrecke zwischen Köln und Pulheim getestet. FĂŒr eine Strecke war ich ca. 15 Kilometer unterwegs, sodass ich in einem kurzen Zeitraum ĂŒber 300 Kilometer zurĂŒckgelegt habe. Da es sich bei dem M1 Erzberg um ein S-Pedelec handelt, darf das Bike nicht auf Radwegen bewegt werden. Deshalb fĂŒhrte meine tĂ€gliche Route gröĂtenteils ĂŒber befestigten StraĂen. Mein Bike war mit der RahmengröĂe L ausgestattet, was bei meiner KörpergröĂe von 1,92 m im Grenzbereich liegt.
Heimspiel auf allen Terrains
Beim M1 Erzberg handelt es sich um ein vollgefedertes All-Mountain e-MTB. Das Datenblatt erweckt den Eindruck, dass das Bike dank seines groĂen Federwegs von 160 mm vorne und 150 mm am Heck im GelĂ€nde zuhause ist. Das GT im Namen steht dafĂŒr, dass es sich hierbei um die voll ausgestattete Version mit Schutzblechen und GepĂ€cktrĂ€ger handelt.
Mit Licht auf Sicht fahren
Bei M1-Sporttechnik könnt ihr die Modelle in einem kleinen Umfang konfigurieren. In dem von mir gefahrenen Bike wurde freundlicherweise das Lichtupgrade verbaut. Vorne wurde also statt des Serienscheinwerfers mit 100 Lux ein Lupine SL X verbaut, der mit bis zu 360 lux der hellste zugelassenen Scheinwerfer fĂŒr Speed-Pedelecs ist. Bei Tageslicht ist hier automatisch das Tagfahrlicht aktiv. Sobald es etwas dunkler wird, schaltet sich das Abblendlicht automatisch dazu. Ein besonders cooles Feature ist aber, dass bei Bedarf auch ein Fernlicht zugeschaltet werden kann, welches die StraĂe komplett ausleuchtet und auch in der Dunkelheit fĂŒr perfekte SichtverhĂ€ltnisse sorgt. Bei meinen Fahrten ist mir jedoch aufgefallen, dass der Helligkeitssensor am Scheinwerfer in manchen Situationen fast schon zu sensibel reagiert. In etwas helleren Umgebungen und bei entgegenkommenden Autos schaltete sich das Abblendlicht teilweise aus.
Sportlich komfortabel unterwegs
Das Besondere an diesem Bike ist zweifelsohne der Carbonrahmen, der leichter als ein herkömmlicher Aluminiumrahmen ist und auch eine spezielle Formgebung ermöglicht. So ist der DĂ€mpfer in einer Aussparung im Oberrohr âverstecktâ – das sieht schon verdammt wertig aus!
Bei dem verbauten Motor handelt es sich um den Brose Drive TF-Mag mit 90 Nm Drehmoment. Dadurch unterscheidet sich das Bike von den anderen M1-Spitzing Modellen, welche den TQ-Motor mit 120 Nm verbaut haben. Der Motor liefert die nötige Kraft, um auf der Ebene annĂ€hernd 45km/h zu erreichen. Um aber auf die vom Hersteller angegeben 45km/h zu beschleunigen, ist ein hoher eigener Kraftaufwand erforderlich. Eine Geschwindigkeit von 42km/h kann aber jeder problemlos erreichen. Der Akku ist mit 750Wh ausreichend groĂ. Die Reichweite lag im Boost-Modus unter voller Belastung bei guten 40 Kilometern. Bei niedrigeren UnterstĂŒtzungsstufen und gleichmĂ€Ăigem Pedalieren können Reichweiten von ĂŒber 100 Kilometern erreicht werden, was fĂŒr die gebotene Leistung ein sehr ordentlicher Wert ist.
Die Shimano XT-Kettenschaltung ist mit 12 GĂ€ngen ausgestattet. Durch die Entfaltung von 510 Protzent ist die Trittfrequenz bei hohen Geschwindigkeiten moderat. Gleichzeitig können aber auch sehr steile Segmente auf dem gröĂten Ritzel gefahren werden.
Durch den Mittelmotor wird die eigene Kraft und die Kraft des Motors vollstĂ€ndig ĂŒber die Kette ĂŒbertragen. Das fĂŒhrt in Kombination mit der Kettenschaltung zu einem erhöhten VerschleiĂ. Deshalb ist es umso wichtiger, die SchaltvorgĂ€nge nicht unter Belastung durchzufĂŒhren. Hier sollte ohne viel Kraftaufwand pedaliert werden, sodass der Motor in diesem Moment keine zusĂ€tzliche UnterstĂŒtzung dazu gibt. Dies ist allerdings kein M1-typisches Thema, sondern lediglich der gĂ€ngige Hinweis fĂŒr alle Kombinationen aus Mittelmotor und Kettenschaltung.
Kompromisslos sicher
Als Bremsen hat M1-Sporttechnik die bewĂ€hrten Magura MT5e verbaut. FĂŒr ausreichend hohe Bremskraft zeichnen sich die groĂen Bremsscheiben verantwortlich. Das Besondere an der MT5e ist der Bremslichtschalter. Beim BetĂ€tigen des Bremshebels leuchtet das im RĂŒcklicht integrierte Bremslicht auf und gleichzeitig stoppt der Motor die UnterstĂŒtzung. Ich konnte diese Funktion vor allem fĂŒr das Unterbrechen der MotorunterstĂŒtzung wĂ€hrend eines Schaltvorgangs nutzen. Beeindruckend, wie viele EinflĂŒsse und Innovationen aus dem Automobilbereich hier zum Tragen kommen! Besonders bei höheren Geschwindigkeiten hĂ€tte ich mir ein ABS gewĂŒnscht, was die Sicherheit beim Bremsen nochmals erhöht hĂ€tte.
Die 27,5â Smart Sam Bereifung ist nicht nur gelĂ€ndetauglich, sondern lĂ€sst sich durch den Mittelsteg auf der LaufflĂ€che auch gut auf der StraĂe fahren. Auch bei schlechter Witterung, wie zum Beispiel Schnee, sind die profilierten Reifen von groĂem Vorteil. Speziell wĂ€hrend meiner Testphase konnte ich gefĂŒhlt durch alle vier Jahreszeiten fahren. Bei Bedarf können im Konfigurator auch Ballonreifen mit weniger Profil ausgewĂ€hlt werden. Diese bieten weniger Halt bei unbefestigten Wegen, dafĂŒr aber nochmal etwas mehr Laufruhe und Komfort auf Asphaltstrecken.
Bei der verbauten Gabel handelt es sich um eine Fox 36 Elite mit 160 mm Federweg. In Kombination mit dem Fox Float DPS DĂ€mpfer kann das S-Pedelec sehr prĂ€zise eingestellt werden, da beide Federelemente ĂŒber den Luftdruck reguliert werden. Das Fahrverhalten ist sehr komfortabel, Bodenunebenheiten waren kaum zu spĂŒren. An ihre Leistungsgrenze konnte ich die Federung zwar nicht bringen, was aber in Anbetracht des Einsatzzweckes nicht notwendig war und somit noch Raum fĂŒr speziellere Ausfahrten lĂ€sst!
Mein Fazit zum M1 Erzberg GT S-Pedelec
Der Preis bei meiner Ausstattung lag bei ca. 9.000 Euro. Das ist natĂŒrlich viel Geld, doch QualitĂ€t hat nun mal ihren Preis, was sich bei diesem e-Bike einmal mehr unter Beweis stellt: hochwertigste Komponenten mit diversen Zusatzfunktionen, gepaart mit einem Carbonrahmen und einer ĂŒberaus starken Kombination aus Motor- und Akkuleistung rechtfertigen in meinen Augen diesen Anschaffungspreis.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es sich bei dem M1 Erzberg GT S-Pedelec um ein wirklich tolles Bike handelt. Auch wenn das Bike optisch und technisch einem richtigen E-Mountainbike Ă€hnelt, ist die Nutzung durch die Zulassung als S-Pedelec doch eher auf die StraĂe fokussiert. Dort macht es aber eine starke Figur. Durch den GepĂ€cktrĂ€ger, die Schutzbleche und die Lichtanalage ist es fĂŒr den Alltag eines Pendlers und auch fĂŒr lĂ€ngere Strecken sehr zu empfehlen!